LISI - das innovativste Solarhaus der Welt:
Weissenseer ist Projektpartner und Lizenznehmer
Die TU Wien mit ihren Partnerinstitutionen errang mit dem LISI-Haus 2013 den ersten Platz beim Solar Decathlon. Die Firma Weissenseer, einer der größten Projektpartner, unterstützte das Solar Decathlon Team Austria mit großem Know-how und in der Umsetzung. Als Lizenznehmer produziert Weissenseer das LISI-Haus und vertreibt es ab sofort in der Blauen Lagune.
Der Solar Decathlon – ausgeschrieben vom US-Ministerium für Energie – ist der anspruchsvollste universitäre Wettbewerb im Bereich des nachhaltigen Bauens. Seit über 10 Jahren sucht er biennal nach energieautarken Gebäuden für das Wohnen in der Zukunft. Für den Bewerb 2013 wurden von knapp 150 Bewerbern aus aller Welt zwanzig Teams aus Universitäten und Hochschulen ausgewählt, ihre Visionen vorzustellen. Darunter renommierte Unis wie beispielweise Stanford. Die TU Wien qualifizierte sich als eines von zwei europäischen Teams und ging mit dem LISI-Haus (Living Inspired by Sustainable Innovation) an den Start.
Weissenseer und das LISI-Haus – eine gemeinsame Philosophie
„Wir haben vom ersten Moment an dieses Projekt geglaubt und Vertrauen zu allen Mitwirkenden gehabt. Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem spezifischen Know-how und Unterstützung in der Produktion einen Teil zu diesem Erfolg beitragen konnten. Diese Auszeichnung zeigt und bestätigt, dass sich Österreich als konkurrenzfähiges Land im Bereich zukunftsweisendes Bauen und Wohnen positioniert hat. LISI vereint alle ökologischen und sozialen Komponenten mit Sicht auf die Zukunft: Umweltbewusstsein, Energieeffizienz, Wohlfühlambiente, Architektur und Wirtschaftlichkeit“, so Christof Müller, geschäftsführender Gesellschafter der Weissenseer Holz-System-Bau GmbH. Die Kernkompetenz der Firma Weissenseer in der Produktion von architektonisch anspruchsvollen Holzhäusern passt perfekt zur Philosophie des LISI-Hauses. Rein technisch gesehen, handelt es sich um ein klassisches Passivhaus mit moderner Wohnraumlüftung. Als Lizenznehmer produziert Weissenseer in Zukunft das preisgekrönte Haus und verkauft es am Standort Blaue Lagune: Ein schlüsselfertiges LISI-Haus ist in der Grundausstattung ab 250.000 Euro erhältlich. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung von LISI-Haustypen angedacht, die drei und vier Personen Platz bieten sollen – auch in Form von zweigeschossigen Varianten.
Weissenseer System-Bau GmbH
Die Firma Weissenseer Holz-System-Bau GmbH (WHSB) ist Pionier für gesundes und leistbares Wohnen und zählt zu den weltmarktführenden Unternehmen in der Fertigung von energieeffizienten Gebäudehüllen in Holzbauweise sowie Passivhäusern. Mit der Eigenmarke „Intelligent Skin“ werden am Standort Greifenburg (Kärnten) nachhaltige und umweltschonende Wohn- und Arbeitsräume produziert. Die Kernkompetenzen des Unternehmens mit Sitz in Kärnten liegen in den Bereichen: Einfamilienhäuser, Wohn-, Büro- und Industriebauten, Fassaden, Kindergärten und Schulen, „die kleinste Fabrik der Welt“ und Generaldienstleistungen.
Das innovative, mittelständische Unternehmen, gegründet vom Großvater des heutigen Gesellschafters Christof Müller, beschäftigt sich seit über 80 Jahren mit dem Thema der ökologischen Bauweisen. Das über Generationen übermittelte fundierte Wissen um das Wunder Holz sowie Forschung und Entwicklung im Bereich modernster Umwelttechnologien sind mit ausschlaggebend für diesen Erfolg.
Firmen-Philosophie: Das Thema Nachhaltigkeit prägt unser Denken
Der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen, ein bewusstes und selbstbewusstes Eintreten für Umwelt- und Klimaschutz sowie die Fähigkeit, in größeren Zusammenhängen zu denken und damit auch den nachfolgenden Generationen eine Lebensgrundlage zu bieten, prägen das Denken und Arbeiten der innovativen Vordenker. Forschung und Entwicklung nehmen dabei einen zentralen Platz ein, um in Zukunft den Kunden „autarke Gebäude“ anzubieten, die unabhängig von herkömmlichen Energieversorgungssystemen sind.
Detailinformationen:
Weissenseer und der Solar Decathlon
Die Studierenden des Team Austria entwarfen und entwickelten drei Semester lang eine Vielzahl von Konzepten zu unterschiedlichen Themen, zum Beispiel Grundriss, Innenraum und Fassade. Die besten Ideen wurden nach Absprache mit Experten – Statikern, Bauphysikern oder Fachfirmen – in den Entwurf aufgenommen. Daraus entstand das „Hightech-Plusenergie-Haus LISI“. Mit geringen Adaptionen funktioniert das Energiekonzept des Hauses quer durch alle Klimazonen. In der ehemaligen Produktionshalle der Firma Weissenseer wurde das energieautarke Gebäude in nur knapp einem halben Jahr hergestellt und probeweise zusammengebaut. Die Bauelemente wurden in Container verladen und im Zeitraum von zwei Monaten nach Kalifornien verschifft.
In Irvine bei Los Angeles wurden die Container auf einem stillgelegten Militärflughafen abgeladen. Alle Bewerber mussten von da an ihre Häuser innerhalb einer Woche aufbauen und bewohnbar machen. Wie beim olympischen Zehnkampf (engl. Decathlon) wurden alle Prototypen zehn Tage lang (3.-13.10.2013) öffentlich auf ihre Alltagstauglichkeit getestet und in zehn Kategorien bewertet. Die Ausschreibung lockte in dieser Zeit tausende Besucher an. Jenes Team gewinnt, das Faktoren wie gestalterische Qualität, Wohnqualität und Nachhaltigkeit am überzeugendsten mit optimaler Energieeffizienz verbindet. Und genau dies hat das österreichische Haus geschafft. Es besticht vor allem durch seine außergewöhnliche Architektur. „Wir haben ein Wohnobjekt erschaffen, welches in erster Linie auf die Bedürfnisse der Benutzer eingeht und durch seine Extravaganz und Optik besticht“, erläutert Projektmanager Gregor Pils. So ist es Projektleiterin Prof. Karin Stieldorf mit dem jungen Architektenteam Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer (hauptverantwortlich für den Bereich Architektur) - gemeinsam mit den Studenten der TU Wien - gelungen, besondere Bauart und Design mit optimaler Energieeffizienz zu präsentieren. Große Schiebetüren im Norden und Süden verschmelzen den Innenraum mit dem Außenraum. Auf den ersten Blick ist auch nicht ersichtlich, dass es sich um ein Gebäude handelt, welches mehr Energie erzeugt, als es verbraucht.
Zwei Jahre hat das Projektteam um Karin Stieldorf, Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien an der Entwicklung des Hauses gearbeitet. L.I.S.I. [Living Inspired by Sustainable Innovation] wurde in Zusammenarbeit mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), der Fachhochschule St. Pölten und der Fachhochschule Kuchl verwirklicht. Projektpartner sind des Weiteren u.a. die IG Passivhaus, bm:vit, Österreichische Botschaft in Washington/DC und die Forschungsförderungsgesellschaft.